Nachhaltigkeit
Unsere Honigbienen benötigen von Frühjahr bis Herbst ein breites Artenspektrum an bienenfreundlichen Blühpflanzen. Dem entgegen stehen die vom Menschen etablierten Monokulturen und der zunehmende Einsatz von Pestiziden.
Noch ist es allerdings nicht zu spät:
Sorgen Sie für eine Erhöhung des Nahrungsangebotes für Honigbienen im ländlichen Raum und sichern Sie eine kontinuierliche und lückenlose Versorgung mit Pollen und Nektar durch eine möglichst naturnahe Bepflanzung.
Wie kann jeder einzelne etwas für den nachhaltigen Bestand der Honigbiene beitragen ?
Der Balkonbesitzer
Gestalten Sie Ihre Balkonkästen bewusst bienenfreundlich. Bevorzugen Sie bei der Pflanzenwahl möglichst einheimische Pflanzen, weil sich unsere Bienenarten an die lokalen Nahrungspflanzen angepasst haben. Auch in Kästen und Kübeln sind bienenfreundliche Pflanzungen möglich, und in der Summe können Sie damit die Lebenssituation der blütesuchenden Insekten maßgeblich verbessern.
Der Hobbygärtner
Machen Sie Zier- und Nutzgärten, Ihre Trockenmauern und Steingärten zu Eldorados für blütesuchende Insekten. Wählen Sie Pflanzen im Sinne einer naturnahen Gestaltung so aus, dass vom Frühjahr bis zum Herbst immer verschiedene Pflanzenfamilien blühen. Besonders wertvoll sind große Blütenstände, damit gleichzeitig möglichst viele Bienen genügend Nahrung finden. Lassen Sie in Ihrem Garten der Honigbiene und ihren wilden Verwandten ein Stück Wildheit.
Die Kommune
Die Kommunen sollten noch stärker als bisher ihre kommunalen Flächen wie Parkanlagen und Friedhöfe, Verkehrsinseln, Straßenbegrenzungen und -böschungen, Kreisverkehre und Grünanlagen etc. ökologisch wertvoll gestalten. Sie sollten gemeindeeigene Ackerflächen in wildtierfreundliche Lebensräume umwandeln und Landwirte motivieren, Gleiches zu tun. Auch die Kommunen sollten generell auf den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmitteln und Totalherbiziden verzichten.
Der Gewerbebetrieb
Machen Sie Ihr Firmengelände zu einem Naturrefugium. Gestalten Sie langweilige Rasenflächen um in insektenfreundliche Blühwiesen. Naturnahe Firmenareale bieten zudem einen hohen Wohlfühlfaktor für die Mitarbeiter und vermittelt nach außen eine nachhaltige Firmenphylosophie.
Der Winzer
Schaffen Sie bienenfreundliche Weinberge mit Bienenschutzstreifen aus blühenden Kräutern zwischen den Rebzeilen. Sorgen Sie für Heckenpflanzungen und Obstbauminseln. Machen Sie Trockenmauern zu Naturparadiesen für die Honigbiene und ihren wilden Verwandten.
Der Waldbesitzer oder Forstbetrieb
Kombinieren Sie Bäume und Sträucher verschiedener Blühzeiten, um den Bienen ein kontinuierliches Trachtangebot zu gewähren. Begleitvegitation nicht entfernen, sondern den Bestand regulieren. Überlasen Sie kleine Lücken im Wald sich selbst. Schaffen und erhalten Sie naturnahe und strukturreiche Waldränder. Lassen Sie entlang der Waldwege Seitenstreifen frei.
Der Landwirt, Obst- oder Gemüsebauer
Aus Sicht der Bienenhaltung ist in vielen Regionen eine karge Agrarlandschaft entstanden, die Probleme für Bestäubungsinsekten mit sich bringt. Landwirte sollten daher, wie bereits in der Vergangenheit, auch zukünftig wieder unsere Kulturlandschaft nachhaltig gestalten. Jeder Winkel einer Landschaft, der nicht gepflügt, gemäht, beschnitten oder regelmäßig gepflegt wird, ist für Insekten eine Oase. Eine Böschung, die selten gemäht wird oder ein Ackerland bieten eine Vielfalt von Blühpflanzen, die Bienen, Hummeln und Co. von April bis Oktober mit Pollen und Nektarversorgen. Auch der Anbau von bienenfreundlichen Zwischenfrüchten und blühenden Bioenergiepflanzen hilft, dem dramatischen Rückgang im Bestand an Honigbienen in landwirtschaftlich intensiv genutzten Bereichen entgegenzuwirken. Fördern Sie wieder eine reich strukturierte Kulturlandschaft.
Mähen Sie Ihre Wiesen grundsätzlich erst nach der Frucht- und Samenbildung. Vermeiden Sie eine Überdüngung Ihrer Ackerflächen und eine zunehmende Vergrasung von Wiesenflächen. Vermeiden Sie ferner den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel und von Totalherbiziden.